Du erhältst hier einen klaren Einstieg in einfache Rezepte und einen praxiserprobten Tagesplan, damit Backen planbar wird.
Mit nur wenigen Zutaten — Weizen- und Roggenmehl, Wasser, Starter und Salz — backst du in rund 13 Stunden ein schnelles Bauernbrot. Aktive Arbeit dauert dabei meist nur etwa 15 Minuten.
Ein typischer Ablauf: 7 Uhr Teig ansetzen, 12 Uhr dehnen und falten, 18 Uhr backen. Alternativ startest du abends und bäckst am nächsten Morgen.
Die Mischungen orientieren sich an 400 g Weizen Type 405 und 200 g Roggen Type 1150, etwa 330–360 ml Wasser, 90 g Starter und 12 g Salz. Ein aktiver Starter verdoppelt sich in 4–6 Stunden.
Praktischer Tipp: Ein Dutch Oven gibt die beste Kruste. Fehlt er, sorgt ein Wasserbehälter im Ofen für Dampf.
Im weiteren Verlauf findest du klare Rezepte, kurze Video-Hinweise und einfache Backtipps, damit dein Brot zuverlässig gelingt.
Warum selbst gebackenes Sauerteigbrot? Aroma, Kruste und Kontrolle
Wenn du zuhause backst, bestimmst du Aroma, Textur und Kruste selbst — und das schmeckt man.
Ein Vorteig mit sauerteig bringt in erprobten rezepte deutlich mehr Geschmack und bessere Frischhaltung. Du profitierst von den natürlichen Säuren und Hefen, die lange Fermentation möglich macht.

Mit einem gusseisernen Topf erzeugst du ideale Dampfverhältnisse für eine besonders knusprige kruste. Die geschlossene Umgebung schützt die oberfläche, bis du sie gezielt einschneidest.
Kontrolle heißt: du steuerst mehl, wasser, Salz, Hydration und Knetgrad selbst. So formst du die Krume und arbeitest an der perfekten Struktur.
„Die Fensterprobe zeigt dir, ob der teig elastisch und reißfest ist – ein simpler Test mit großer Aussagekraft.“
- Mehr Einfluss auf Geschmack und Frische
- Dickere, splitternde Kruste durch Dampf im Topf
- Mehlmischung nach Geschmack anpassen
- Mit der Fensterprobe den richtigen Knetpunkt erkennen
Sauerteigstarter vorbereiten: triebstark, aktiv und einsatzbereit
Dein Starter ist das Herzstück — so bereitest du ihn triebstark und zuverlässig vor. Mit einer einfachen Routine sorgst du dafür, dass der Starter zur Teigbereitung volle Kraft hat.

Starter füttern und aufbewahren
Bei Raumtemperatur fütterst du täglich. Ein gängiges Verhältnis: 80 g Starter + 50 ml wasser + 80 g mehl. So behältst du stabile Aktivität.
Im kühlschrank reicht eine wöchentliche Auffrischung. Nimm den Starter einen Tag vor dem Backen heraus und füttere ihn, damit er wieder triebstark wird.
Reife erkennen
Ein aktiver Starter verdoppelt bis verdreifacht sein Volumen in 4–6 stunden. Achte auf Blasen, angenehmen milchigen Geruch und sichtbaren Anstieg.
Markiere das Glas, um die Verdopplung objektiv zu prüfen. Genau in dieser Phase nutzt du ihn für deinen teig.
Tipp für Einsteiger
Bei jungem, schwächerem sauerteig hilft eine kleine Extra-Portion Hefe, bis der Starter stärker ist. Reduziere die Hefe, sobald der Starter regelmäßig hochkommt.
- Plane rückwärts: Füttere so, dass der Starter zum Backzeitpunkt seinen Peak erreicht.
- Verwende leicht warmes Wasser, um die Aktivität zu fördern.
- Bewahre Reste im Kühlschrank für Pancakes oder Cracker auf.
„Halte das Glas nur locker geschlossen, damit CO₂ entweichen kann und Aroma erhalten bleibt.“
Zutaten und Equipment für dein Brot: Mehl, Wasser, Salz und Topf
Mit der richtigen Basis aus Mehl, Wasser und Salz steht der Backtag auf solidem Grund. Hier siehst du, welche Typen und Werkzeuge den Unterschied machen.
Mehltypen wählen
Für ein ausgewogenes Aroma nutzt du 400 g Weizenmehl Type 405 kombiniert mit 200 g Roggen Type 1150. Alternativ mischst du Weißmehl Type 405/550 mit hellem Roggen (610/815).

Wasser, Salz und Starter richtig dosieren
Typische Hydration liegt bei etwa 330–370 ml wasser pro 600–640 g Mehl. Salzanteil: 9–12 g pro Rezeptmenge.
Achte beim Mischen darauf, dass der teig gut dehnbar bleibt, aber noch Stand hat.
Unverzichtbares Equipment
Ein gusseiserner Topf (24–28 cm) erzeugt optimalen Dampf und starke Kruste. Backpapier erleichtert das Einsetzen und schützt vor Verbrennungen.
Bereite ein bemehltes Gärkörbchen vor und arbeite auf einer sauberen, leicht bemehlten arbeitsfläche. Ein Teigschaber hilft beim Formen und Spannungsaufbau.
- Weizenmehl für elastische Teige, Roggen für Aroma und Feuchte.
- Hydration schrittweise anpassen, damit der teig kontrollierbar bleibt.
- Vorteig optional für mehr Tiefe; Küchenmaschine für gleichmäßiges Kneten.
Schritt-für-Schritt zum Teig: vom Mischen bis zur Stückgare
Der sichere Ablauf vom Mischen bis zur Stückgare macht das Backen des Teigs planbar und wiederholbar.

Mischen und Kneten: Du mischst Starter, Wasser, Mehl und salz homogen und knetest 7–10 minuten. Knete so lange, bis der teig glatt und elastisch ist und sich vom Schüsselrand löst.
Mischen und Kneten
Verwende die Küchenmaschine oder knete per Hand. Achte auf ein gut entwickeltes Glutengerüst.
Dehnen und Falten
Dehne und falte den teig alle 30 minuten über 2 Stunden. Das stärkt die Struktur und macht den teig formstabil.
Stockgare und Volumen
Lass den teig bei Raumtemperatur 4–6 stunden ruhen. Richte dich nach dem Volumen: 50–100 % Plus sind das Ziel, statt starrer Uhrzeit.
Rundwirken und Stückgare
Arbeite den Teig auf eine leicht bemehlte bemehlte arbeitsfläche, ziehe ihn, falte zur Mitte und drehe ihn, bis die Oberfläche glatt ist.
- Naht nach oben ins Gärkörbchen für späteres Stürzen.
- Naht nach unten, wenn du den teig vorsichtig einsetzen willst.
- Stückgare 10–12 Stunden im Kühlschrank; dann direkt in den heißen ofen.
Backen im heißen Topf: knusprige Kruste wie vom Bäcker
Beim Backen im heißen Topf entscheidet die Temperatur über Krustenaufbau und Ofentrieb. Ein paar einfache Regeln sorgen dafür, dass dein Laib schön aufreißt und eine glänzende, knusprige Kruste bekommt.

Vorheizen auf 230–250 Grad und Oberfläche einschneiden
Heize den Ofen mit eingesetztem Topf auf 230–250 Grad Ober-/Unterhitze vor. Stürze den kalten Teigling auf Backpapier und schneide die Oberfläche 2–3 mm tief ein. Das lenkt den Ofentrieb kontrolliert.
Mit Deckel und ohne Deckel backen
Backe den Laib im gusseisernen Topf 40–45 Minuten mit Deckel, damit Dampf bleibt und die Kruste spät setzt. Nach Entfernen des Deckels gibst du weitere 5–20 Minuten für die Bräune oder alternativ 10 Minuten direkt auf dem Rost nachbacken.
Ohne Topf: Backstein, Blech und Dampf
Nutze einen heißen Backstein oder ein vorgeheiztes Blech. Beim Einschießen gib 100–200 ml Wasser auf ein unteres Blech, um Dampf zu erzeugen. Nach ~20 Minuten Dampf ablassen und trocken fertigbacken.
Arbeite zügig beim Einschießen und nutze das Backpapier als Schlinge. Prüfe den Gargrad mit der Klopfprobe oder einer Kerntemperatur von ~96–98 °C. Lass das Brot auf einem Gitter auskühlen, damit die Kruste stabil bleibt.
Sauerteigbrot: Zeitpläne, Temperaturen und Backzeiten im Überblick
Wenn du die Arbeitsschritte in klaren Stunden festlegst, lässt sich das ganze Backen stressfrei in deinen Tag integrieren.
Tagesplan: morgens ansetzen, abends backen
Praxisplan: 7 Uhr Teig ansetzen, 12 Uhr dehnen und falten und in das Gärkörbchen legen, 18 Uhr backen. So arbeitest du in wenigen kurzen Intervallen und hast abends frisches Brot.
Alternative: abends ansetzen, morgens backen
Wenn du morgens frisches Brot willst, starte um 17 Uhr. Dehnen/falten um 22 Uhr, Stückgare 10–12 Stunden im Kühlschrank, dann um 6 Uhr backen.

Temperaturen und Zeiten: Heize auf ca. 230–250°C. Im heißen Topf rechnet man mit insgesamt 45–55 Minuten Backzeit. Die Stückgare im Kühlschrank fördert Aroma und kontrollierte Schnittführung.
- Dehnen und falten in den ersten 2 Stunden für Struktur.
- Behalte das Volumen des Teigs als Leitgröße, nicht nur die Uhrzeit.
- Plane Vorheizen rechtzeitig, damit Topf und Ofen auf Temperatur sind.
„Nutze das Rezept als Rahmensetzung und passe Zeiten an Raumtemperatur und Gerät an.“
Varianten, Tipps und Fehlerbehebung für perfekte Brote und Brötchen
Schon ein Anteil Dinkel 630 oder helles Roggen verändert Krume und Haltbarkeit spürbar.
Teste gezielt Mischungen: mehr Dinkel für nussige Noten, mehr Roggen für Aroma und Frischhaltung. Ein Vorteig vertieft Geschmack und verlängert die Frische.
Mehlmischungen gezielt einsetzen
- Dinkel 630 kombiniert mit Roggenvollkorn oder Roggen 610/815 für robustes Aroma.
- Weizenmehl sorgt für Elastizität und leichten Ofentrieb.
- Dokumentiere Mehl- und Wassermengen, damit erfolgreiche Varianten reproduzierbar bleiben.

Vom Laib zu Brötchen: Gewicht und Backzeit
Teilst du den Teig, passt du Backzeit, nicht unbedingt die Temperatur im Ofen.
| Teiggewicht | Richtzeit |
|---|---|
| 40–200 g | 25–30 Min |
| 300–600 g | 30–40 Min |
| 600–900 g | 40–50 Min |
| 900–1200 g | 50–60 Min |
Kruste und Krume optimieren
- Fensterprobe als Check, ob dein Teig genug entwickelt ist.
- Dampf erzeugst du per Wasserguss aufs Unterblech oder mit geschlossenem Deckel im Topf.
- Starte mit hohen Grad-Zahlen für starken Ofentrieb; dann für Bräune reduzieren.
- Erhöhe Salz nicht stark — sonst verlangsamt die Fermentation.
- Probleme: dichter Laib = längere Gare oder mehr Hydration; flacher Laib = stärkeres Formen.
„Ein kurzer Testlauf mit kleinen Portionen zeigt schnell, welche Mehlmischung dir am besten liegt.“
Fazit
,Mit klaren Messwerten und Ablauf hast du jetzt ein praktikables Rezept-Gerüst, das verlässlich zu gutem Brot führt.
Nutze die Mischungen aus Weiß- und Roggenmehl, halte die Hydration bei etwa 330–370 ml Wasser auf ~600–640 g Mehl und dosiere Salz mit 9–12 g.
Achte auf einen aktiven Starter (Reife in 4–6 Stunden), plane die Stückgare 10–12 Stunden im Kühlschrank und backe im heißen Topf bei 230–250 °C: erst mit Deckel, dann ohne für Bräune.
Kontrolliere Knetqualität per Fensterprobe und den Gargrad per Klopfprobe. Halte die bemehlte Arbeitsfläche sauber, arbeite mit Backpapier und notiere deine Rezepte‑Parameter.
So werden deine Backversuche in wenigen Minuten wiederholbar und langfristig besser.