Roggen Sauerteigbrot: Die besten Rezepte für kräftige Brote

Erfahren Sie, wie Sie das perfekte Roggen Sauerteigbrot backen. Unsere Anleitung führt Sie Schritt für Schritt zum Erfolg.

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Du lernst hier Schritt für Schritt, wie du ein charaktervolles brot aus Roggen und Sauerteig backst. Die Anleitung erklärt klar die Basiszutaten: Mehl, Wasser, Salz und ein aktiver Anstellgut. So planst du dein erstes Rezept sicher und ohne Rätselraten.

Das klassische Setup zeigt die Mengen für einen zuverlässigen Sauerteig: 240 g Mehl Type 1150, 240 g Wasser, 20 g Anstellgut und 14–16 Stunden Reife. Im Hauptteig fügst du den gesamten Sauerteig, 500 g Mehl, 225 g Wasser und 15 g Salz hinzu.

Kurz, praktisch und alltagstauglich: Du bekommst Zeiten, Temperaturangaben fürs Backen im Gusstopf und sichtbare Reifezeichen. So steuerst du Säuregrad und Krume und erhältst ein saftiges roggenbrot, das lange frisch bleibt.

Was du hier findest: zwei praxiserprobte rezepte, Tipps zum Formen, Einschneiden und Auskühlen sowie Ideen für Variationen und Gewürze.

Warum Roggenbrot mit Sauerteig? Geschmack, Bekömmlichkeit und was dich erwartet

roggen sauerteigbrot

Ein aktiver Sauerteig sorgt bei dunklem Mehl nicht nur für Trieb, sondern prägt auch das Aroma. Säuren und Enzyme stabilisieren die Stärke, verbessern die Bekömmlichkeit und geben dem Laib eine feuchte Krume.

Der Anteil des Sauerteigs entscheidet über den Geschmack. Als Faustregel gilt: etwa ein Drittel der Mehlmenge ergibt ein mildes Ergebnis. Mehr Starter bringt spürbare Säure und oft kürzere Rastzeiten.

Bei vielen Rezepten brauchst du keine Hefe. Der Starter allein treibt den Teig und sorgt für eine gleichmäßige Porung. Typische Reifezeiten liegen bei 14–16 Stunden für Mehl Type 1150.

Für Vollkorn gelten kürzere Zeiten: 8–10 Stunden bei Raumtemperatur. Achte weniger auf die Uhr als auf sichtbare Zeichen: Volumenzunahme, Bläschen und ein leicht säuerlicher Geruch zeigen Reife an.

„Ein gut gereifter Teig lässt sich besser formen und ergibt eine aromatischere Krume.“

  • Du lernst, wie sich helles und Vollkornmehl auf Textur und Geschmack auswirken.
  • Du bekommst klare Kriterien, um Reife zu erkennen — statt nur die Zeit zu zählen.
  • Antworten auf häufige Fragen helfen dir, Säure, Dichte und Kruste gezielt zu justieren.

Zutaten und Equipment: Was du für ein gelingsicheres Brot brauchst

Für ein verlässliches Ergebnis brauchst du klare Zutaten und das richtige Werkzeug.

zutaten roggenmehl

Sauerteig-Basis

Zutaten: 240 g Roggenmehl Type 1150, 240 g wasser und 20 g anstellgut.

Die Mischung reift 14–16 stunden bei raumtemperatur. So bekommt der Starter Power und Geschmack.

Hauptteig

Klassisch: gesamter Sauerteig, 500 g Roggenmehl Type 1150, 225 g wasser, 15 g salz. Optional: 1/2 TL Kümmel.

Vollkorn-Variante: Sauerteig 310 g Vollkornmehl, 310 g wasser, 80 g anstellgut; Hauptteig 400 g Vollkorn, 240 g wasser, 40 g Goldsaft, 17 g salz.

Werkzeuge

Rührlöffel oder Teigschaber, eine große schüssel, gut bemehltes gärkörbchen, Gusstopf oder beschichtete Backform und ein verlässlicher backofen.

  • Profi-Tipp: Plane stunden für die Vorteigreife und minuten fürs Mischen ein.
  • Hefe ist nicht nötig; der reife Starter treibt den teigling.
Variante Sauerteig (g) Hauptteig Kerndaten
Type 1150 240 g Mehl / 240 g Wasser / 20 g Anstellgut 500 g Mehl, 225 g Wasser, 15 g Salz
Vollkorn 310 g Vollkorn / 310 g Wasser / 80 g Anstellgut 400 g Vollkorn, 240 g Wasser, 17 g Salz, 40 g Goldsaft

roggen sauerteigbrot – Schritt-für-Schritt vom Anstellgut bis zum Ofen

Mit klaren Schritten bringst du dein Anstellgut vom Glas bis in den heißen Ofen.

Sauerteig ansetzen und reifen lassen

Löse das Anstellgut vollständig im wasser und rühre das roggenmehl zu einer glatten Masse. Lasse den Vorteig 8–16 stunden bei Raumtemperatur reifen. Für Type 1150 sind 14–16 Stunden ideal; Vollkorn braucht meist 8–10 Stunden.

Hauptteig mischen und kurz kneten

Schütte den reifen sauerteig in eine große schüssel, gib warmes Wasser dazu, dann Salz und Mehl. Rühre oder knete 3–5 minuten, bis die Hydration gleichmäßig ist.

Teigruhe, Formen und Stückgare

Gib dem Teig 30–60 minuten Ruhe, damit sich Struktur und Aroma entwickeln. Forme einen runden Laib oder einen Langlaib. Bemehle die Oberfläche und setze den Teigling ins gut bemehlte gärkörbchen oder in die vorbereitete Form.

Beobachte die Stückgare: etwa 2 stunden oder bis der Laib sichtbar an Volumen zunimmt (ca. 50 %) und feine Risse zeigt.

Backen wie die Profis

Heize Ofen oder Gusstopf kräftig auf 250 °C vor. Schiebe den Laib ein, reduziere nach 10 minuten auf 210–180 °C. Gesamtbackzeit 40–60 minuten (Vollkorn: 40–50 Minuten bei 210 °C). Lass das brot auf einem Rost vollständig auskühlen.

teig ansetzen

Schritt Dauer Temperatur / Hinweis
Sauerteig ansetzen 8–16 Stunden Raumtemperatur; 1150: 14–16 h, Vollkorn: 8–10 h
Hauptteig mischen 3–5 Minuten Gute Hydration, Salz zugeben
Stückgare & Backen 2 Stunden / 40–60 Minuten Vorheizen 250 °C; nach 10 min auf 210–180 °C reduzieren

„Plane Zeit statt Hektik: Geduld bei Vorteig und Ruhe zahlt sich beim Geschmack aus.“

Säuregrad, Teigausbeute und Temperatur: So steuerst du Krume und Kruste

Die Balance aus Starter, wasser und Hitze entscheidet über Volumen, Porung und Krustenfarbe.

Anteile variieren: mildes vs. kräftiges Ergebnis

Erhöht du den anteil des sauerteig auf mehr als ein Drittel der gesamten Mehlmenge, wird der geschmack deutlich kräftiger. Das säurereiche Profil kann die benötigten stunden bis zur Volumenzunahme verkürzen.

Bei weniger Starter bleibt das Ergebnis milder und die Gare dauert länger. Du kannst so das brot gezielt auf deinen Geschmack ausrichten.

Gär- und Ofentemperaturen verstehen

Nutze ein hohes Start-Temperaturprofil (250 °C) für starken Ofentrieb und eine schöne Kruste. Nach 10 minuten reduzierst du auf 210–180 °C, damit das Innere gleichmäßig durchbackt.

Für die Vollkorn-Formvariante reduzierst du direkt auf 210 °C und backst 40–50 Minuten.

kruste krume temperatur

  • Teigausbeute: Mehr wasser = saftigere Krume, weniger = kompaktere Struktur.
  • Roggen-Eigenschaften: Kleberarm; kurze Mischzeiten und klare Reifezeichen sind wichtiger als langes Kneten.
  • Hefe ist meist unnötig; bei sehr kühler Küche kann minimale Unterstützung helfen.
Ziel Starter-Anteil Ofenprofil Dauer
Mild & saftig ~20 % der Mehlmenge 250 °C start, dann 210–180 °C 40–60 Minuten
Kräftig-säuerlich > 33 % der Mehlmenge 250 °C start, dann 210–180 °C (schnellere Gare) 40–60 Minuten
Vollkorn-Form entsprechend Rezept 210 °C konstant 40–50 Minuten

Teste die Anpassungen in kleinen Chargen. Für ein praktisches einfaches Roggenbrot-Rezept findest du erprobte Startwerte zum Nachbacken.

Rezepte-Varianten und Extras: Vom Roggenvollkorn bis Goldsaft, Nüsse und Brotgewürz

Mit einfachen Zusätzen wandelst du das Grundrezept in spannende Varianten. Die folgenden Ideen sind praktisch und lassen sich systematisch ausprobieren.

roggen sauerteigbrot

Roggenvollkorn für herzhaften Biss

Vorteig: 310 g Roggenvollkornmehl, 310 g wasser, 80 g anstellgut; reife 8–10 stunden.

Hauptteig: 400 g Roggenvollkornmehl, 240 g wasser, 40 g Goldsaft, 17 g salz. Ruhe 60 minuten, lang formen und in eine gefettete Backform legen. Stückgare 2 stunden (ca. +50 % Volumen).

Backen: sofort auf 210 °C reduzieren, 40–50 minuten im backofen.

Brotgewürz selbst mischen

Gewürz: zu gleichen Teilen gemahlener Kümmel, Piment, Anis und Koriander. 1–2 TL ins teig geben oder als Topping verwenden.

Süße & Textur: Goldsaft und Haselnüsse

Goldsaft macht die Krume runder und saftiger. Passe die Menge nach Geschmack an.

Geröstete Haselnüsse kannst du in den teig einkneten oder grob gehackt obenauf streuen. Das gibt Biss und Aroma.

  • Kurz: praktische Gramm-Angaben, reife- und backzeiten für planbares Backen.
  • Variiere rezepte durch Gewürze, Goldsaft oder Nüsse und notiere deine Ergebnisse.
  • Bei fragen zum Hydration, Gewürzmenge oder Gehzeit lohnt sich ein newsletter für weitere rezepte und Tipps.

„Kleine Extras verändern die Textur mehr, als du denkst — probiere erst kleine Mengen.“

Fazit

Zum Abschluss bekommst du die Kernelemente, die im Ofen über Erfolg oder Misslingen entscheiden. Halte dich an reifen Starter (8–16 Stunden), kurze Mischzeiten (3–5 Minuten) und eine Ruhephase von 30–60 Minuten.

Gib dem Teig eine Stückgare von rund 2 Stunden und heize den Backofen kräftig vor. Starte bei 250 °C und backe abgestuft bei 210–180 °C für etwa 40–60 Minuten.

Du hast jetzt Ablauf, Zeiten und Reifezeichen parat, um dein Roggenbrot sicher zu backen. Dokumentiere Ergebnisse, stelle bei Bedarf Fragen und hol dir neue Impulse im weiteren Rezept oder per newsletter.

FAQ

Wie lange dauert es, bis ein aktives Anstellgut einsatzbereit ist?

In der Regel braucht dein Anstellgut 5–7 Tage, bis es regelmäßig Blasen zeigt und angenehm säuerlich riecht. Füttere es zweimal täglich mit gleichem Gewicht Mehl und Wasser, halte es bei 20–24 °C und verwende Roggenmehl 1150 oder Vollkorn für stabile Aktivität.

Wie viel Sauerteig-Anteil sollte ich im Hauptteig verwenden?

Für ein ausgewogenes Aroma startest du mit 15–25 % Sauerteig bezogen auf das Mehlgewicht. Mehr Anstellgut gibt intensiveren Geschmack und schnellere Säuerung; weniger ergibt mildere Brote und längere Stückgare.

Kann ich Hefe zusätzlich zum Anstellgut verwenden?

Ja, du kannst 0,5–1 % Frischhefe (bezogen auf Mehlgewicht) ergänzen, wenn du eine zuverlässigere Triebkraft oder schnellere Gärzeiten möchtest. Die Textur bleibt kräftig, der Geschmack jedoch etwas dezenter.

Welche Hydration (Teigausbeute) ist für ein kräftiges Roggenbrot empfehlenswert?

Für feste, saftige Krume wählst du 70–85 % Hydration (Wasser in Prozent des Mehls). Vollkorn- oder 1150-Mehle binden mehr Wasser; erhöhe die Flüssigkeit bei dunklen Mehlen um 5–10 % für bessere Krume.

Wie erkennst du, ob die Stückgare ausreichend ist?

Der Teigling sollte merklich zugenommen haben und bei leichtem Druck mit dem Finger langsam zurückfedern. Federt er schnell zurück, braucht er mehr Zeit; bleibt die Delle, ist er übergare-gefährdet.

Wie wichtig ist die Raumtemperatur beim Reifen und Backen?

Sehr wichtig. Bei 20–24 °C arbeiten Milchsäure- und Hefekulturen ausgewogen. Kühler verzögert die Säurebildung, wärmer beschleunigt sie und kann zu stärkerer Säure und ungleichmäßiger Porung führen.

Wie lange und bei welcher Temperatur backe ich am besten?

Heize den Backofen auf 250 °C vor, schiebe das Brot mit Dampf hinein und reduziere nach 10–15 Minuten auf 210–180 °C. Backzeiten liegen bei 40–60 Minuten, je nach Laibgröße und Ofen.

Brauche ich ein Gärkörbchen, und wie verwende ich es richtig?

Ein Gärkörbchen hilft, Form und Muster zu halten. Stäube es großzügig mit Roggenmehl oder Leinsamen, setze den bemehlten Teigling mit Naht nach oben hinein und stürze ihn zum Einschiessen vorsichtig auf das Backblech oder in den Topf.

Wie beeinflusst Salz das Aroma und die Gärung?

Salz (typisch 1,8–2,2 % des Mehls) stärkt die Krume, reguliert die Gärung und verbessert den Geschmack. Zu wenig Salz führt zu flacherem Geschmack und stärkerer Gäraktivität; zu viel hemmt Hefen und Bakterien.

Welche Extras passen gut zu dunklem Brot und wie integrierst du sie?

Kümmel, Koriander, Anis oder Goldsaft ergänzen die Aromen klassisch. Gib Kräuter oder Nüsse (Haselnüsse, Sonnenblumenkerne) im letzten Knetschritt hinzu oder bestreue den Laib vor dem Backen für zusätzliche Textur.

Wie lagerst du das fertige Brot, damit es frisch bleibt?

Lass das Brot vollständig abkühlen, bewahre es dann in einem Brotkasten oder Leinenbeutel auf. Bei längerem Bedarf schneide es und friere Scheiben ein. Im Kühlschrank trocknet Brot schneller aus.

Warum ist mein Brot zu sauer und wie reduzierst du die Säure?

Zu lange Reifezeiten, hoher Sauerteiganteil oder warme Temperaturen erhöhen die Säure. Verkürze die Reifezeit, reduziere Anstellgut oder lagere Teile der Gare im Kühlschrank, um milderen Geschmack zu erzielen.

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