Li.co.li ist ein milder, aromatischer flüssiger Weizensauerteig, der bei 26–30 °C geführt wird. Er bringt viel Triebkraft und eignet sich besonders für helle Backwaren wie Brötchen, Pizza und süßes Hefegebäck.
Du lernst hier kurz, was Li.co.li ausmacht und wie du den Starter ansetzt und auffrischst. Durch höhere Hydration verbessert sich die gleichmäßige Fermentation und die Aromenentwicklung.
Der Text zeigt dir kompakt den Prozeß vom Starter zum fertigen Brot. Du bekommst klare Tipps zu Zeiten, Temperaturen und passenden Weizenmehlen.
Außerdem erkläre ich kurz den Unterschied zu lievito madre und warum beide Kulturen nebeneinander funktionieren. So planst du dein erstes Rezept ruhig und erfolgreich und hast einen verlässlichen Einstieg ins Backen mit flüssigem Sauerteig.
Was ist Licoli? Eigenschaften, Vorteile und Unterschiede zu Lievito Madre
Die flüssige Kultur ist ein aktiver, milder sauerteig auf Weizenbasis, warm geführt und mit hoher Triebkraft. Sie bringt eine feine Balance aus Lockerung und Aromaausprägung, die besonders für helle Backwaren passt.

Definition: Lievito in Coltura Liquida
Licoli ist ein flüssiger Weizensauerteig mit milder säure und dichten Populationen an hefen und Milchsäurebakterien. Die klassische methode beginnt im 1:1 verhältnis von Mehl zu Wasser bei 26–28 °C und täglichem Füttern über 5–7 Tage.
Licoli vs. Lievito Madre
Der Kernunterschied liegt in der Konsistenz: Li.co.li ist hoch hydriert und flüssig, Lievito Madre deutlich fester. Das beeinflusst Fermentationsgeschwindigkeit und Aromaprofil.
- Flüssige sauerteige fördern gleichmäßige Fermentation und eine offene Krume.
- Fester Mutterteig bietet Verarbeitungsvorteile bei Formen und Schnitt.
- Für dein rezept wählst du die Kultur nach gewünschtem vorteig-Charakter und Backprozess.
Licoli ansetzen: Zwei praxiserprobte Methoden Schritt für Schritt
Hier zeige ich dir zwei praxiserprobte Wege, einen aktiven Ansatz schnell oder klassisch aufzubauen. Beide Methoden folgen klaren Schritten und eignen sich für helle Backwaren.
Schnellmethode (zwei tagen) mit Hefewasser:
Tag 1: Mische 100 g aktives, aufgeschütteltes hefewasser mit 100 g mehl (Type 550/1050). Lasse den Ansatz 10–12 stunden bei 26–30 °C luftdicht reifen. Du suchst Bläschen und einen fruchtigen Duft als Reifekriterium.
Tag 2: Nimm 100 g vom ersten ansatz, gib 50–100 g warmes wasser (~45 °C) und 100 g Mehl dazu. Bei 25–30 °C reift der Ansatz 3–5 stunden bis das Volumen sich mindestens verdoppelt hat. Markiere die Einfüllhöhe zur Kontrolle.
Wiederhole den Schritt einmal: 100 g vom zweiten ansatz + 50–100 g warmes Wasser + 100 g Mehl, 2–4 Stunden bei 26–30 °C. Ziel ist eine starke Volumenzunahme; ansonsten wiederhole den schritt.

„Kontrolle von Temperatur und Sauberkeit ist entscheidend: kleines Handwerk, große Wirkung.“
Klassische Methode (5–7 tage):
Beginne mit 50 g Mehl (Tipo 0/00 oder 550) und 50 g Wasser (~35 °C). Lasse 24 Stunden bei 26–28 °C stehen. Füttere dann täglich im 1:1:1 Verhältnis (30 g entnehmen, 30 g Mehl, 30 g Wasser) und verwerfe Reste in den ersten Tagen. Aktiv ist der Starter, wenn er blubbert und aromatisch riecht.
| Methode | Start | Temperatur | Reifezeichen |
|---|---|---|---|
| Schnell (2 Tage) | 100 g Hefewasser + 100 g Mehl | 26–30 °C | Bläschen, fruchtiger Duft, Volumen mindestens verdoppelt |
| Aufbau Tag 2 | 100 g + 50–100 g Wasser + 100 g Mehl | 25–30 °C | Schnelle Volumenzunahme (3–5 h) |
| Klassisch (5–7 Tage) | 50 g Mehl + 50 g Wasser, tägliches Füttern | 26–28 °C | Stetes Blubbern, aromatisch |
Wähle ein sauberes glas mit Deckel, ziehe die oberfläche glatt und stelle den Ansatz an einen warmen ort mit konstanter temperatur. Für weiterführende Rezepte zur Teigführung siehe Sauerteigbrot-Rezepte.
Licoli pflegen: Auffrischen, Lagerung und konstante Temperatur
Mit wenigen Handgriffen erhältst du eine stabile, milde Kultur für regelmäßiges Backen.
Auffrischen 1:1:1 bei Zimmertemperatur
Frische dein Anstellgut im Verhältnis 1:1:1 (Anstellgut:Wasser:Mehl) auf. Verwende lauwarmes wasser und lasse den Ansatz bei Zimmertemperatur reifen, bis er sichtbar blubbert.
Aktiviere den Ansatz ein bis zwei Mal vor dem Backen, damit er am nächsten Tag volle Triebkraft bringt.
Kühlschrank-Lagerung und Rhythmus
Lagere die Kultur luftdicht im kühlschrank und füttere sie alle 7–10 tagen. So bleibt das Mikrobiom stabil, ohne tägliche Pflege.
Nach längerer Kühlung sind ein bis zwei Auffrischungen bei Raumtemperatur nötig, bevor du den Ansatz einsetzt.

Konstante Temperatur: Geräte und improvisierte Lösungen
Führe den Ansatz warm für planbare Aktivität. Nutze eine Gärbox, einen Gärautomat oder eine Heizmatte mit Thermostat.
Pragmatisch geht auch ein Thermokorb mit Wärmflasche oder ein warmer ort in der Nähe der Heizung.
„Regelmäßig füttern, konstante Temperatur und saubere Arbeitsmittel sind deine besten Back‑Tipps.“
| Pflege | Parameter | Intervall | Hinweis |
|---|---|---|---|
| Auffrischung | 1:1:1 (g/g/g), Zimmertemperatur | Vor dem Backen 1–2 Tage | Warmes Wasser beschleunigt |
| Kühlschrank | Luftdicht, 4–6 °C | Füttern alle 7–10 Tagen | Nach Lagerung 1–2 Auffrischungen |
| Warme Führung | 26–30 °C | Während Reife | Gärbox/Gärautomat/Heizmatte |
| Prüfkriterien | Duft, Bläschen, Volumen | Kontinuierlich | Nur saubere Gefäße verwenden |
Mehr Details zur Auffrischung findest du in der Anleitung zur Auffrischen der Lievito Madre.
Backen mit Licoli: Teigführung, Rezepte und typische Parameter
Beim Backen mit flüssigem Sauerteig entscheidest du durch Hydration und Temperatur, wie Krumenbild und Aroma ausfallen.

Vorteig und Hauptteig: Hydration, Temperaturführung und milde Säure
Setze einen aktiven Vorteig aus dem Ansatz ein, um im Hauptteig stabile Triebkraft und eine milde Säure zu erzielen.
Hohe Hydration fördert Enzymaktivität und offene Krume. Wärme (26–30 °C) beschleunigt die Gärung; kühler geführt bleibt die Säure milder.
Praktische Beispiele
Typische rezepte sind Ciabatta, Brötchen, Pizza und süßes Hefegebäck. Bei langer Teigführung zeigt sich die Stärke des flüssigen Ansatzes: gleichmäßige Porung und intensives Aroma.
Fehlerbilder und schnelle Fixes
- Zu viel Säure: Reifezeit verkürzen oder früher kühlen; frisches Anstellgut verwenden.
- Geringes Volumen: Reifegrad des Vorteigs prüfen, Temperatur anheben oder zusätzliche Auffrischung.
- Inaktive Hefe: 1–2 Auffrischungen mit warmem Wasser und konstanten Führungszyklen.
| Problem | Ursache | Schnelle Lösung |
|---|---|---|
| Flacher Laib | Unterreifer Ansatz / kühle Führung | Vorteig auffrischen, Temperatur +2–4 °C |
| Zu saurer Geschmack | Lange warme Fermentation | Reifezeit reduzieren oder Kaltführung beginnen |
| Uneinheitliche Porung | Niedrige Hydration / schwache Glutenentwicklung | Wasser erhöhen, schonende Dehn- und Falt-Schritte |
Dokumentiere Rezept, Methode und jeden Schritt — so findest du schnell den Grund für Abweichungen.
Fazit
Kurz und bündig: Dein flüssiger Weizensauerteig ist vielseitig und liefert milde Säure mit hoher Triebkraft für helle Brote und süßes Gebäck.
Du kannst den Ansatz in zwei Tagen mit Hefewasser aufbauen oder klassisch über mehrere Tage füttern. Achte auf saubere Gefäße wie ein passendes Glas und eine glatte Oberfläche.
Kontrolliere Reifezeichen: Volumenzunahme, idealerweise mindestens verdoppelt, und ein angenehmer Duft. Füttere regelmäßig und lagere den Starter im Kühlschrank, mit Auffrischungen vor dem Backen bei Zimmertemperatur.
Für vertiefende Hinweise zur Pflege von lievito madre und passenden Parametern findest du weitere Tipps zur Auffrischung der Lievito Madre. Mit wenigen Minuten Arbeit pro Zyklus steuerst du Wasser‑ und Mehlverhältnis sicher und lernst so schnell den Grund für Abweichungen.