Du willst ein aromatisches, selbstgebackenes Brot, das im Alltag klappt. In diesem Abschnitt erfährst du kurz, wie du mit Dinkelmehl, Wasser, Salz und einem aktiven Starter ein verlässliches Ergebnis erzielst.
Das Grundprinzip ist ganz einfach: ein Vorteig aus Starter, Mehl und Wasser, dann der Hauptteig und die Ruhezeiten. Wir zeigen dir konkrete Mengen und Abläufe, damit das erste sauerteigbrot sicher gelingt.
Du lernst, warum ein aktiver Starter und die richtige Zeitplanung den Unterschied machen. Auch Backen im Gusseisentopf und die Rolle von Dampf im Ofen werden erklärt. Kleine Tipps helfen, typische Anfängerfehler zu vermeiden.
Am Ende kannst du die Rezepte leicht an deine Küche anpassen und am nächsten Tag frisches, nussig-aromatisches Dinkelbrot genießen — ohne Zusatzstoffe und mit vollem Geschmack.
Warum brot mit dinkelsauerteig heute die beste Wahl ist
Dinkel kombiniert mit sauerteig bringt Geschmack und Bekömmlichkeit in deinen Alltag. Dinkel liefert mehr Eiweiß als Weizen und ist oft leichter verdaulich. Der natürliche Starter macht das Mehl besser verfügbar und sorgt für eine aromatische Krume.
Sauerteig verlängert die Frischhaltung und gibt ein mild-säuerliches Profil, das industrieller Hefe überlegen wirkt. Mit der richtigen Schüsselgröße und lauwarmem Wasser klappt das Ansetzen problemlos. Ein aktiver Starter sorgt für guten Ofentrieb und eine feine Kruste beim Backen.

Im Alltag sparst du Geld gegenüber dem Bäcker und kennst jede Zutat. Ein einfaches rezept, etwas zeit und planen reichen. So bleibt dein sauerteigbrot mehrere tag frisch und schmeckt intensiver als reine hefe-Teige.
| Mehl | Eiweiß | Verdauung | Aroma |
|---|---|---|---|
| Dinkel | höher | häufig bekömmlicher | nussig, mild |
| Weizen | mittel | neutral | neutral |
| Roggen | gering | saure Note möglich | kräftig, würzig |
Zutaten, Mehltypen & Equipment für dein Dinkel-Sauerteigbrot
Für ein verlässliches Sauerteig-Ergebnis brauchst du wenige, gut gewählte Zutaten und passendes Werkzeug. In deiner Küche zählt Qualität mehr als Vielfalt.

Grundzutaten
Du brauchst: dinkelmehl (630 oder 1050), lauwarmes wasser, salz und ein aktives starter (Anstellgut) in einem sauberen glas.
Optionale Zutaten
Honig oder Öl verfeinern das Aroma. Körner, Nüsse oder ein Saatmix geben Biss und mehr Struktur. Ein kleiner Vollkornanteil vertieft Geschmack und Krume.
Equipment-Check
Als Basis reichen eine schüssel, Teigschaber, Messer und backpapier. Wer eine bessere Kruste will, nutzt Gusseisentopf und Gärkorb.
Zeitplan im Überblick
- Vorteig/Autolyse: mehrere Stunden.
- Aktive Arbeit: wenige Minuten pro Schritt.
- Längere Pausen: einfach ruhen lassen, Geduld zahlt sich aus.
| Element | Empfehlung | Nutzen |
|---|---|---|
| Dinkel 630 | feiner Ausmahlungsgrad | leichtere Krume, gutes Ofentrieb |
| Dinkel 1050 / Vollkorn | mehr Aroma, Anteil 10–30% | kräftigere Struktur, nussiger Geschmack |
| Gusseisentopf vs. Pizzastein | Topf oder Blech+Schüssel Wasser | Topf hält Dampf; Blech mit Wasserschale erzeugt Dampf |
Tipp: Kalkuliere salz etwa mit 2% der Mehlmenge. Lauwarmes wasser unterstützt die Mikroorganismen im sauerteig und schützt den teig vor Temperaturschocks.
Dinkelsauerteig starten und pflegen: Anstellgut, Starter & Aktivierung
Ein aktives Anstellgut ist die Basis für verlässliche Triebkraft und Aroma. Pflege und Aktivierung sind simpel, wenn du die Schritte kennst. Ein gleichmäßiger Rhythmus beim Füttern hält deine Kultur stabil.

Aktiv & backbereit: so fütterst du dein anstellgut aus dem kühlschrank
Entnimm 1 EL anstellgut aus dem kühlschrank und mische die gleiche Menge Mehl (z. B. dinkel 630 oder Vollkorn) und warmes Wasser. Lass die Mischung 2–4 Stunden bei Raumtemperatur stehen.
Der starter ist backbereit, wenn er Blasen zeigt, sich deutlich vergrößert und einen mild-säuerlichen Geruch hat. Verwende ein sauberes Glas und schließe den Deckel nicht ganz, damit Luft entweichen kann.
Getrocknetes anstellgut reaktivieren: weizen, roggen oder dinkel — was passt?
Für getrocknetes anstellgut nimm 1 EL trockenes Material, gleiche Menge Bio-Vollkornmehl der gleichen Getreideart und lauwarmes Wasser. Einige Stunden stehen lassen; bei Blasen und Volumenzunahme ist der sauerteig aktiv.
- Regelmäßig füttern: 1× pro Tag bei Raumtemperatur oder 1–2× pro Woche im kühlschrank.
- Unterscheide: Halte ein Fütter-Anstellgut und einen separaten Backstarter, damit du immer ausreichend aktives Material hast.
- Konsistenz: Eher zähflüssig – das hilft dem teig bei der Verarbeitung.
| Schritt | Warum | Hinweis |
|---|---|---|
| 1 EL + gleiche Mehlmenge | Aktivierung | 2–4 Stunden, Raumtemperatur |
| Aufbewahrung im Glas | Druckvermeidung | Deckel leicht geöffnet |
| Getrocknet reaktivieren | Mikroflora stärken | Gleiche Getreideart bevorzugen |
Rezept: Dein reines Dinkel-Sauerteigbrot Schritt für Schritt
Mit klaren Mengen und einfachen Handgriffen gelingt dir dieses Rezept zuverlässig.

Vorteig ansetzen: Mischungsverhältnis und Konsistenz
1 EL Anstellgut + 60 g dinkelmehl + 60 g wasser. Lass den Vorteig 2–4 Stunden aktiv werden, bis Blasen sichtbar sind.
Autolyse & Salz
Mische 350 g dinkelmehl, 75 g Vollkorn und 250 ml wasser. 30 Minuten ruhen lassen (Autolyse), dann 10 g salz und 200 g aktiven Starter einkneten.
Dehnen & Falten
Arbeite in 60-Minuten-Intervallen 3–4 Runden. Sanft dehnen falten, um Gashaltevermögen zu verbessern.
Rundwirken & kalte Gare
Rundwirke den Teig, form straff und lege den Laib mit schluss oben in ein bemehltes Gärkorb.
12 Stunden im kühlschrank kalt ruhen lassen. So entwickelt sich Aroma und die Bekömmlichkeit steigt.
- Plane weitere minuten fürs finale Rundwirken ein.
- Feuchte händen an, damit der teig weniger klebt.
- Nutze ein glas für Starterreste und füttere das Anstellgut nach Entnahme.
Backen im Ofen: Dampf, Temperatur, Kruste und Krume
Wie du Ofen, Temperatur und Dampf einsetzt, bestimmt die Kruste und die Krume deines Laibs.

Im Gusseisentopf vorheizen: Heize den Topf im ofen auf 240 °C vor. Setze den Laib ein, schneide ihn ein und sprühe lauwarmes wasser auf die Oberfläche. Backe 25 minuten mit deckel bei 220 °C, nimm dann den deckel ab und backe weitere ~20 minuten für goldbraune Kruste.
Auf Pizzastein oder Backblech
Heize Stein oder Blech auf 230 °C. Stelle eine ofenfeste Schüssel mit heißem wasser unten in den ofen für dampf. Nutze backpapier zum sicheren Einschießen. Insgesamt rechnest du mit etwa 40 minuten backen.
Backzeiten, Kontrolle und Abkühlen
Ein hohler Klang beim Klopfen zeigt Garung an. Lass das Gebäck mindestens 1–2 stunden ruhen, bevor du anschneidest. So stabilisiert sich die Krume und der geschmack entfaltet sich.
„Dampf verbessert Ofentrieb und sorgt für eine glänzende, knusprige Oberfläche.“
| Methoden | Vorheizen | Phase 1 | Phase 2 |
|---|---|---|---|
| Gusseisentopf | 240 °C | 25 minuten mit deckel bei 220 °C | ~20 weitere minuten ohne deckel |
| Pizzastein / Blech | 230 °C | Ofenfeste Schüssel mit wasser für dampf | Gesamt ca. 40 minuten backen |
| Kontrolle | Abkühlen | Hoher Klang | Kruste & Krume prüfen |
Variationen & Rezepte: Von reinem Dinkelbrot bis Körnermix
Kleine Anpassungen an Mehl und Zusätzen geben deinem Laib immer wieder neuen Charakter. Du kombinierst ganz einfach dinkel 630 und 1050 oder ergänzt einen Anteil Vollkorn, um Krume und Aroma zu steuern.

Mehlmix & Getreideanteile
Mix: 70/30 von 630 zu 1050 ergibt eine luftige Krume. 10–20% Vollkorn verstärkt den Geschmack.
Du kannst kleine Anteile weizen oder roggen einbauen, um die Säurenote oder Elastizität zu verändern.
Körner, Samen, Kräuter & Nüsse
100–150 g Saaten wie Leinsamen, Sonnenblumen oder Kürbis unterkneten für Biss.
Rosmarin, Thymian oder gehackte Walnuss geben herzhafte Akzente. Ein Tipp: Erst eine Zutat variieren, dann beurteilen.
Thermomix-Option
Vorteig: 10 Sek/Stufe 4. Hauptteig: 3 Min im Teigmodus. Zwei Laibe backst du bei 230 °C mit Wasserschüssel ca. 40 Minuten.
| Variation | Zusatz | Empfehlung |
|---|---|---|
| Reines Dinkel | dinkel 630/1050 | 70/30 für Balance, Hydration anpassen |
| Körnermix | 100–150 g Saaten | Unterkneten für gleichmäßige Verteilung |
| Herzhafte Variante | Kräuter & Nüsse | Frisch gehackt zugeben, passt zu Käse |
Aufbewahrung & Haltbarkeit: So bleibt dein sauerteigbrot länger frisch
Richtig gelagert bleibt dein Sauerteiglaib mehrere Tage saftig und aromatisch. Mit kleinen Regeln bewahrst du die Kruste und die Krume optimal.

Tag 1-3: im Küchentuch — knusprige Kruste, saftige Krume
Wickel das Brot am ersten Tag straff in ein sauberes Küchentuch. So bleibt die Kruste knusprig und die Krume saftig.
Lass den Laib nach dem Backen erst vollständig ruhen lassen, bevor du ihn verpackst. Das verteilt die Restfeuchte gleichmäßig.
Ab Tag 3: Beutel, Auffrischen im Ofen
Ab dem dritten Tag lagerst du in einem Beutel oder einer Gefriertüte. Die Kruste wird weicher, aber das Brot bleibt mehrere tagen aromatisch.
Zum Auffrischen: Leicht mit wasser besprühen und ca. 5 minuten bei 180 °C im ofen backen. So erhältst du fast-ofenfrische Kruste.
- Einzufrierende Scheiben: Vorportionieren, bei Bedarf kurz im Ofen auftauen.
- Kühlschrank vermeiden: Dort wird das Gebäck schneller altbacken.
- Sauerteig-Vorteil: Längere Frischhaltung als viele Hefeprodukte.
| Lagerort | Dauer | Effekt |
|---|---|---|
| Küchentuch | Tag 1–3 | Knusprige Kruste, saftige Krume |
| Beutel / Gefriertüte | Ab Tag 3 (weitere tagen) | Weichere Kruste, längere Frische |
| Gefrierfach | Mehrere Wochen | Gute Aromaerhaltung nach Auftauen |
Ein gut gepflegter Sauerteig gibt dir länger frisches, aromatisches Backwerk.
Problemlöser & Profi-Tipps: Wenn der Teig klebt, flach läuft oder zu sauer wird
Viele typische Probleme lassen sich mit Timing, Temperatur und Technik lösen. Beobachte dein Starterglas: aktive Kulturen zeigen Blasen und Volumenzunahme, das ist dein Signal für die nächsten Stunden.

Hydration & Temperatur
Nutze lauwarmes Wasser, um die Mikroflora zu schonen. Plane mehrere Stunden für Aktivierung und Ruhe ein.
Bei zu klebrigem Teig arbeitest du mit leicht angefeuchteten Händen, kurzen Pausen und sanftem Dehnen Falten im 60‑Minuten‑Takt.
Formgebung & Ofentrieb
Wirk den Laib straff, damit die Oberfläche Spannung bekommt. Scharfe Einschnitte steuern das Aufreißen.
Für besseren Trieb sorge für ausreichend dampf (Wasserschüssel) und einen heiß vorgeheizten Ofen. Der Klopftest (hohler Klang unten) zeigt die Garung an.
- Zu nasse Hydration leicht reduzieren oder Mehltyp erhöhen.
- Bei zu saurem Geschmack kürzere Reifezeiten oder kühler führen.
- Dichte Krume? Längere Autolyse und zusätzliche Dehn-/Faltsätze helfen.
| Problem | Sofortmaßnahme | Warum es wirkt |
|---|---|---|
| Klebriger Teig | Hände anfeuchten, kurze Ruhepausen | Gluten entspannt, bessere Handhabung |
| Flach laufender Laib | Straff wirken, Gärpunkt prüfen | Spannung hält Form beim Einschießen |
| Zu saurer Geschmack | Reifezeit verkürzen, Starter öfter füttern | Weniger Säurebildung, mildere Aromen |
Hast du noch konkrete Fragen zum Timing oder zu Dampf? Schau dir unser detailliertes Rezept an: Reines Dinkel-Sauerteigbrot backen — dort findest du weitere praxiserprobte Tipps.
Fazit
Zum Abschluss siehst du, wie wenige Schritte zu konstant gutem Sauerteigbacken führen. Mit dinkel, einem aktiven Starter und klaren Handgriffen arbeitet der Teig für dich. So entsteht ein aromatisches sauerteig, das in deiner Küche verlässlich gelingt.
Vorteig, Autolyse, Dehnen & Falten, kalte Gare und das Backen im Topf oder auf dem Stein sind die Stellschrauben für Ofentrieb und Kruste. Lagere Laibe im Tuch und frischt sie nach Tagen kurz im Ofen auf.
Nutze die einfachen rezepte als Basis. Du setzt auf natürliche Fermentation statt reiner hefe und beherrschst Hydration, Temperatur, Dampf und Reifezeit. Fang an und backe dein nächstes sauerteigbrot sicher und mit Freude.